BREUNINGER WIESN 2024 EIN ABEND AN DEM GESELLSCHAFT ZU KULTUR WIRD 

Couture beginnt immer dort, wo Auswahl nicht praktiziert, sondern kuratiert wird. Dieser Gedanke prägt auch die jährliche Breuninger Wiesn in der Wildstuben: ein Abend, an dem Münchens Gesellschaft Räume definiert, in denen Tradition und Gegenwart nicht nebeneinanderstehen, sondern ineinander übergehen.

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Rund 400 geladene Gäste nahmen teil – Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und öffentlichem Leben. Was sie verbindet, ist weniger ein gemeinsames Auftreten als ein gemeinsamer Anspruch: Kleidung nicht als Festtagsornament, sondern als Ausdruck einer Haltung zu tragen. Moderiert wurde der Abend von Jennifer Knäble, deren klare Präsenz dem Ereignis eine Struktur verlieh, die fern jeder Inszenierung blieb.

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Breuninger zeigt an diesem Abend, wie zeitgenössische Tracht funktioniert: nicht folkloristisch, nicht historisierend, sondern präzise kuratiert. Silhouetten, Materialien und Farbräume werden nicht zufällig gewählt, sondern bewusst aufeinander abgestimmt. Marken wie AlpenHerz, Kinga Mathe, Seenberg oder die hauseigene Linie Johann & Johanna stehen nicht für Vielfalt, sondern für Variationen einer Idee: der Idee von Tracht als moderner Form oder als Couture.

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Die Wiesn wird hier zur Bühne einer Ästhetik, die Herkunft nicht als Erzählung versteht, sondern als Struktur. Naturtöne, Samtoberflächen und feine Kontraste bilden ein visuelles Alphabet, das seine eigene Sprache spricht – unabhängig davon, ob es im Zelt, im Atelier oder im gesellschaftlichen Umfeld gelesen wird.

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Breuninger macht an diesem Abend sichtbar, dass Luxus nicht im Glanz liegt, sondern in der Entscheidung. In der Setzung. In der Ruhe, mit der eine Linie geführt wird. Und darin, dass Tradition nicht fortgeführt, sondern neu definiert werden kann – präzise, souverän und selbstverständlich.